Niopek.Horizonte.22.kleinIn seinem Vortrag "Zellen fernsteuern?" in der Reihe HORIZONTE berichtete Prof. Niopek (TU Darmstadt) von aktuellen Forschungsschwerpunkten in der Molekularbiologie.

Nach zwei Jahren Pause konnte am Donnerstag, 15.12., die Reihe "Horizonte" mitnaturwissenschaftlichen Vorträgen endlich fortgesetzt werden. Professor Niopek vom Center for Synthetic Biology der TU Darmstadt berichtete vor Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, Kolleginnen und Kollegen sowie zahlreichen externen Gästen über aktuelle Tendenzen in der molekularbiologischen Forschung. Im Zentrum seines Vortrags stand die Veränderung von Zellen, die konstitutionell, also auf Dauer, angelegt sein kann - aber mittlerweile auch konditionell, also von außen an- und abschaltbar.

Für eine dauerhafte Veränderung wird fast nur noch die Genschere CRISPR-Cas benutzt, deren Funktionsweise Prof. Niopek kurz erläuterte. Er warf dabei auch einen Blick auf fragwürdige Auswüchse dieser Anwendung wie z.B. die Manipulation von Eizellen und anschließende Einpflanzung in die Gebärmutter einer Frau in China (CRISPR-Babys). Unter anderem an dieser Stelle waren auch ethische Überlegungen Thema des Vortrags.

Professor Niopeks Forschungsgebiet besteht vor allem in der konditionellen Veränderung von Zellen. Er zeigte an Hand beeindruckender Aufnahmen, wie es gelingt, photosensitive Proteine z.B. aus Pflanzen in Tierzellen zu exprimieren und mit der Funktion bestimmter Proteine zu koppeln, so dass diese z.B. durch einfache Belichtung an- und abgeschaltet werden können. Dies wird mehr und mehr zu einem wichtigen Hilfsmittel bei dem Ziel, die Vorgänge in Zellen und damit z.B. auch die Ursache bestimmter Krankheiten besser zu verstehen.

Im Anschluss an den Vortrag gab es noch die Gelegenheit zur Diskussion, von der die Zuhörerinnen und Zuhörer ausgiebig Gebrauch machten.

Ein herzliches Dankeschön geht an Prof. Niopek, der sich Zeit für diesen hochinteressanten Vortrag nahm, und an die Odenwald-Akademie, mit der die Veranstaltung in Kooperation durchgeführt wurde.