Peptidische Wirkstoffe des menschlichen Körpers”

Der folgende Artikel stammt von unserem ehemaligen Schüler Klaus-Dieter Döhler, der im Jahre 1963 am Gymnasium sein Abitur ablegte.

Prof. Dr. Klaus-Dieter Döhler studierte nach seinem Abitur Biologie, Chemie und Psychologie in den USA und in Deutschland.

Er betrieb als Endokrinologe 12 Jahre medizinische Forschung und war tätig am Max-Planck-Institut für Biophysik und Chemie in Göttingen, arbeitete an der medizinische Hochschule Hannover und der University of California in Los Angeles.

Professor Döhler blickt auf 110 wissenschaftliche Veröffentlichungen  und eine Monographie zurück.

Seit 1989 war er im Industriemanagement tätig, z.B. als Geschäftsführer verschiedener pharmazeutischer Start-up Unternehmen.
Er ist Gründer und Geschäftsführer der Curatis Pharma GmbH (seit 1999).

  Im Jahre 2000 leitete Professor Döhler anlässlich der Weltausstellung EXPO 2000 ein Projekt mit dem Titel „Peptidische Wirkstoffe im menschlichen Körper“.

Das Satire- und Kulturmagazin OdinPrawda (http://www.odinprawda.de) nahm dies zum Anlass, den nachfolgend abgedruckten Artikel über den Odenwälder Klaus-Dieter Döhler zu veröffentlichen

 

Gebürtiger Odinwälder leitet Expo-Forschungsprojekt

“Wer die 26 Buchstaben des Alphabets kennt, weiß nicht automatisch etwas über die Zusammensetzung von Worten.” So veranschaulicht Professor Dr. rer. nat. Klaus Dieter Döhler seine derzeitige Forschungsarbeit. “Unsere Projektgruppe besteht aus drei Firmen, eine sucht die Worte, die zweite deren falsche Zusammensetzung und die dritte ist für die Reparatur der Fehler zuständig,” so der Professor weiter. “Peptidische Wirkstoffe des menschlichen Körpers” heißt ein registriertes Projekt der Weltausstellung Expo 2000, und die Leitung der Forschungsgruppe liegt in den Händen von Prof. Döhler.

Er lebt in Hannover, aber in Michelstadt ist er aufgewachsen, legte am örtlichen Gymnasium 1963 sein Abitur ab, bevor ihn erst das Studium, später die Forschungsarbeit an die namhaftesten Universitäten dieser Welt führte. Inzwischen ist er Geschäftsführer der Haemopep Pharma GmbH in Hannover, aber bei jeder Gelegenheit, ob im familiären Bereich, wie der Geburtstag seines älteren Bruders Hans-Jürgen (Foto rechts) vor einigen Tagen oder zu offiziellen Anlässen wie das Jubiläum des Gymnasiums vor zwei Jahren, zieht es ihn in seine Heimatstadt.

Im Auftrag seines Arbeitgebers gilt seine Forschungsarbeit den Peptiden. Das sind kleine Eiweißstoffe, die von den Zellen des Körpers gebildet werden. Unter Nutzung des Blutkreislaufes als Transportweg können die Körperzellen ihre regulatorischen Peptidbotschaften dorthin bringen, wo sie benötigt werden. Peptiden kommt somit eine herausragende Bedeutung bei der Regulierung des Stoffwechsels und bei einer Vielzahl von Erkrankungen zu. Bei nahezu allen Erkrankungen ist die Zusammensetzung des Blutes, insbesondere der Blutpeptide, in charakteristischer Weise verändert. Nur rund hundert von schätzungsweise 300.000 bis zu einer Millionen Peptide sind bislang bekannt. Erst wenn dieser Wirkfaktor der Gene entschlüsselt ist, kann er synthetisch hergestellt und therapeutisch eingesetzt werden.

Das Expo-Projekt, an dem neben der Haemopep GmbH auch die BioVision GmbH und das Niedersächsische Institut für Peptid-Forschung beteiligt sind, hat drei Untervorhaben: die Erstellung einer humanen Peptidbank, die Entwicklung und Optimierung des “Diffenrential Peptide Display” als Technologieplattform für die Entdeckung von Krankheitssymptomen und die Entwicklung des humanen Peptidwirkstoffs “Urodilatin” als Arzneimittel zur Therapie bei schweren Atemwegserkrankungen, wie beispielsweise Bronchialasthma.

Die Peptide-Forschung gehört zu rund den 200 dezentralen Projekte der Expo 2000 weltweit, ausgewählt unter 800 Bewerbungen. Der finanzielle Vorteil der Expo-Beteiligung hält sich in Grenzen: 500.000 Mark Fördermittel stehen 30 Millionen gegenüber, die von den drei Firmen bereits erbracht wurden. Bis zur Marktreife des Medikamentes werden noch weitere 15 Millionen erforderlich sein. Mit rund 50 Millionen Mark sind die Forschungskosten jedoch noch relativ gering, erklärt Prof. Döhler. Das Zehnfache davon ist bei Medikamenten die Regel, und ein Forschungszeitraum von 15 Jahren. Ein Patent läuft 20 Jahre, demzufolge bleiben den Pharma-Firmen ganze fünf Jahre, um mit einem fertigen Produkt Geld zu verdienen. Die Firma Haemopep hat sich auf Arzneimittel auf hormoneller Basis spezialisiert und bereits Peptidemittel gegen innere Blutungen im Magen-Darm-Bereich auf dem Markt.

Für den “normalen” Expo-Besucher ist das Peptide-Projekt weniger von Bedeutung, zumal es sich nicht auf dem Expo-Gelände befindet. Aber Fachbesucher aus aller Welt können sich mittels Katalog oder Internet erste Informationen verschaffen und diese im Gespräch mit Prof. Döhler und seinen Mitarbeitern vertiefen.

Weltweite Anerkennung und zahlreiche Auszeichnungen erhielt Prof. Döhler – seine Biografie ist übrigens in 22 nationalen und internationalen “Who’s Who” zu finden - bereits Anfang der achtziger Jahre für das Projekt “Entwicklungsneuroanatomische Untersuchungen am geschlechtsdimorphen Nukleus der präoptischen Region des Rattenhirns”. Damit wies er nach, dass hormonelle Einflüsse während der Schwangerschaft und nach der Geburt bei Ratten die spätere sexuelle Entwicklung beeinflussen. Das heißt, dass bestimmte Hormongaben im Gehirn eine Geschlechtsumwandlung konträr zur körperlichen Entwicklung verursachen. Auf den Menschen übertragen steht hinter diesem Forschungsergebnis die Erklärung für Homo- und Transsexualität. In Hinsicht auf Hormone im Fleisch, zum Beispiel durch Einsatz bei der Kälbermast, ist dieses Thema in der Fachwelt derzeit wieder brandaktuell.

doehler